Maßnahmen der Stadt Ulm
Radverkehrsführung am Weinbergweg
Im Bestand sind heute keine Radverkehrsanlagen vorhanden. Diese Tatsache wurde von der Stadtverwaltung zum Anlass genommen den Weinbergweg im Bereich Ruländerweg – Kelternweg im Querschnitt anders aufzuteilen und neu zu ordnen, um allen Verkehrsteilnehmern eine bestmögliche Infrastruktur zu bieten.
Diese Umgestaltung im Teilbereich Ruländerweg – Kelternweg steht im Gesamtkonzept, das südlich des Ruländerweges und nördlich des Kelternweges ein Markierungskonzept für den Radverkehr (Schutzstreifen) vorsieht. Südlich des Ruländerweges erfolgte bereits im Juni 2021 die Umsetzung des Markierungskonzeptes im bestehenden Straßenraum ohne Umbauten und nördlich des Kelternwegs erfolgt die Anpassung des Weinbergwegs mit dem Bau des Neubaugebiets „Am Weinberg”, sodass Schutzstreifen für den Radverkehr dort im Weinbergweg umgesetzt werden können.
Kennzahlen im Bestand:
- 24 Parkplätze überwiegend in Schrägaufstellung
- überwiegend nicht nach den Vorgaben der StVO konformes Parken auf dem überbreiten Gehweg von 3,5 m auf der Ostseite (bergauf)
- 12 Bäume, die im Februar 2021 für die derzeit laufenden Baumaßnahmen der Fernwärme Ulm GmbH (Baubeginn Mai 2021) gefällt werden mussten
Beim Projektbeschluss am 31.3.2021 wurde ein Regelquerschnitt beschlossen, der folgende Elemente beinhaltet
- ausreichend breite Gehwege, mit mindestens einer Breite von 2,5 m
- Parkstreifen bergauf
- beidseitig angeordnete Bäume
- Radfahrstreifen bergauf (1,85 m), Schutzstreifen bergab (1,5 m)
- Kernfahrbahn mit einer Breite von 5,5 m
Beschlossene Änderungen:
Thema Radverkehrsanlage
Radfahrstreifen sind mit 1,85 m breiter als Schutzstreifen und dürfen vom Kfz-Verkehr nicht überfahren werden. Bergauf bietet es dem/r langsameren Radfahrer*in durch die größere Breite gegenüber einem Schutzstreifen
mehr Sicherheit. Eine schriftliche Stellungnahme der Vorsitzenden des ADFC KV Ulm/Alb-Donau vom 24.02.2020 liegt vor. Hierbei favorisiert der ADFC ebenfalls den beschlossenen Regelquerschnitt. Darin merkt der ADFC zu den aktuell richtlinienkonformen Bemaßungen Verbesserungsvorschläge an. Im Hinblick auf die relativ breite Gehwegfläche auf der Westseite wird die Verwaltung in der weiteren Entwurfsplanung in Abstimmung mit den Leitungsträgern prüfen, den bergab führenden Schutzstreifen auf eine Größenordnung von 1,65 m zu vergrößern.
Thema Gehweg
Die Gehwege mit einer Breite von mindestens 2,5 m sind ausreichend dimensioniert.
Thema Kernfahrbahn
Für den Busverkehr wird eine Kernfahrbahn von 6,5 m benötigt. Um jedoch allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden, wurde ein Kompromiss einer Kernfahrbahn von 5,5 m erarbeitet, der bei Bedarf im Begegnungsfall Bus – Bus auch das Ausweichen auf den Schutzstreifen bergabwärts zulässt.
Thema Parken
Die Parkstreifen auf der bergaufgewandten Seite sind aus sicherheitstechnischen Gründen günstiger. Bergab fährt der/die Radfahrer*in höhere Geschwindigkeiten und wird nicht durch parkende Fahrzeuge oder aufgehende Türen gefährdet. Bergauf ist das Parken durch die gering gefahrenen Geschwindigkeiten der Radfahrer*innen verträglicher.
Thema Bäume
Durch das Setzen von Bäumen auf beiden Seiten, kann eine größere Anzahl an Bäumen im Straßenraum untergebracht werden. Diese dienen der Aufenthaltsqualität wie auch dem ökologischen Anspruch.
Weitere Schritte:
Die Pläne für die Straßenplanung folgen mit Baubeschluss im Fachbereichsausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt sowie im Gemeinderat. Der Baubeschluss kann erst nach Erhalt des Förderbescheids vom Regierungspräsidium Tübingen gefasst werden.
Maßnahmen der Fernwärme Ulm
Die Fernwärme Ulm GmbH baut im Weinbergweg (zwischen Ruländerweg und Kelternweg) den letzten Teil der neuen Fernwärmetransportleitung zum Oberen Eselsberg. Im den Jahren 2017 bis 2019 wurden die ersten beiden Teilabschnitte vom Heizkraftwerk in der Magirusstraße bis zur Kreuzung Weinbergweg / Ruländerweg realisiert. Seit Mitte 2020 wird der Abschnitt zwischen dem Oberberghof und dem Kelternweg gebaut.
Der Bau der Fernwärmeleitungen erfolgt in zwei verschiedenen Rohrsystemen; für den Vorlauf SMR-DN 400/120/700 und für den Rücklauf KMR-DN 400/630. Die Trassierung beider Rohrsysteme folgt der gleichen Grabenachse, sodass beide Rohrsysteme im gleichen Graben verlegt, geschweißt und nachisoliert werden. Im Rahmen der Verlegung der Hauptleitung werden zusätzlich zwei Verbindungsleitungen mit KMR DN200/350 und ein Hausanschluss mit KMR DN32/125 gebaut.
Mit den Fernwärmeleitungen werden sechs bzw. sieben Leerrohre (DA = 50 mm) für Signal- und Datenkabel im Rohrgraben mitverlegt.
Technische Daten / Parameter
Stahlmantelrohr (SMR):
- Rohrstatische Auslegungstemperatur: 230 °C
- max. Berechnungsdruck: 30 bar
- Nenndruckstufe: PN 40
Kunststoffmantelrohr (KMR):
- Rohrstatische Auslegungstemperatur: 150 °C
- max. Berechnungsdruck: 23 bar
- Nenndruckstufe: PN 25
Maßnahmen der EBU
Unter der Fahrbahn des Weinbergweg verläuft der Mischwassersammler, der die Entwässerung des nordöstlichen Eselsberg sicherstellt.
Die Baumaßnahme umfasst den Austausch von ca. 650 m Mischwasserwasserkanälen mit einem Durchmesser von DN 700 bis DN 1000.
Die Erneuerung des Kanals im Weinbergweg erfolgt unter erschwerten Bedingungen, da diverse Versorgungsleitungen und Kabel im Straßenkörper untergebracht werden müssen.
Zudem muss der Busverkehr über die gesamte Bauzeit gewährleistet werden, was zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erfordert.
Technische Daten/Parameter
Kanal Alt
- Durchmesser: 500 bis 600 mm
- Material: Beton
- Verlegetiefe: max. 3,60 m
Kanal Neu
- Durchmesser: 700 bis 1000 mm
- Material: Beton
- Verlegetiefe: max. 4,80 m